Das Sportjahr 1975
Sportlich gesehen ist 1975 ein Brückenjahr zwischen der gerade zu Ende gegangenen Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland und den im Folgejahr anstehenden Olympischen Sommer- und Winterspielen in Montreal und Innsbruck. Nichtsdestotrotz nutzen einige Größen des Sports dieses Jahr, um durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam zu machen.
Zu den herausragenden Ereignissen zählen in diesem Zusammenhang die Kämpfe von Boxweltmeister Muhammad Ali, der nach seinem Sieg gegen George Foreman im legendären "Rumble in the Jungle" aus dem Vorjahr nun seinen Gürtel im Schwergewicht verteidigen muß. Höhepunkt seiner Kämpfe im Jahre 1975 ist der "Thrilla in Manila", in dem Ali seinen Gegner Joe Frazier in der 14.Runde zur Aufgabe zwingt - und bei Temperaturen von 40 Grad Celsius nach Kampfende selbst einen Kreislaufkollaps erleidet. In der Leichtathletik sorgen zwei deutsche Hammerwerfer für Furore: Karl-Hans Riehm gelingt beim Pfingstsportfest in Rehlingen das Kunststück, die bestehende Weltrekordweite dreimal in Folge zu verbessern und auf sagenhafte 78,50 Meter zu schrauben. Doch nur drei Monate später wird er bereits von einem anderen Deutschen übertrumpft: Dem Darmstädter Walter Schmidt gelingt es den Weltrekord mit einem Wurf von 79,30 Meter abermals zu verbessern.. Im Fußball beherrschen 1975 ebenfalls zwei deutsche Vereine das Geschehen auf der internationalen Bühne: Während sich Borussia Mönchengladbach nach dem UEFA-Pokal-Sieg gegen Enschede im Juni auch die Deutschen Meisterschaft sichert, gelingt dem FC Bayern München im Europapokal der Landesmeister die Titelverteidigung durch einen 2:0-Finalerfolg gegen den englischen Vertreter Leeds United. Schließlich bringt das Sportjahr noch ein Ereignis, das 1975 nicht nur in sportlicher Hinsicht von Bedeutung ist: Durch den Viersatz-Sieg gegen seinen favorisierten Landsmann Jimmy Connors trägt sich mit dem US-Amerikaner Arthur Ashe erstmals ein farbiger Spieler in die Siegerlisten des Tennisturniers von Wimbledon ein.
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