Fernsehen im Jahr 1975
Das Fernsehjahr 1975 hatte kaum begonnen, als es Anfang Januar bereits einen seiner Höhepunkte erlebte: Erstmals strahlte das ZDF eine Samstagabend-Show aus, deren neues Format ganz auf die Mitwirkung des Publikums bei der Musikauswahl setzte. „Musik ist Trumpf“ mit dem unvergessenen Peter Frankenfeld als Showmaster entwickelte sich nicht nur über Jahre hinaus zu einem Quotenrenner, sondern führte auch die Showtreppe als feststehendes Element in die deutsche TV-Unterhaltung ein. Ebenfalls im Januar 1975 hatte die US-Fernsehserie „Die Waltons“ Premiere im ZDF. Millionen von Zuschauern nahmen Teil am Leben der amerikanischen Großfamilie ‘Walton’ in den USA der 30er und 40er Jahre und ließen sich mit dem obligatorischen „Gute Nacht, John-Boy“ zum Ende einer Folge in den Abend begleiten.
Im März 1975 startete dann die ARD zum Angriff auf die Lachmuskeln der Fernsehzuschauer: „Nonstop Nonsens“ wurde zum Vorläufer vieler späterer Comedy-Serien und machte Dieter Hallervorden zu einem der beliebtesten Komiker der 70er Jahre. Sein „Palim Palim“, mit dem er in dem Sketch „Flasche Pommes Frites“ eine Türglocke imitierte, ging in den deutschen Sprachschatz ein. Eines der bis heute besten Fernsehspiele der deutschen TV-Geschichte präsentierte das ZDF im Mai 1975 mit dem Zweiteiler „Tadellöser&Wolff“. Die Verfilmung des gleichnamigen, autobiografischen Romans von Walter Kempowski über die Geschichte seiner Familie im Rostock der NS-Zeit erhielt nicht nur zahlreiche Auszeichnungen, sondern setzte auch Maßstäbe für dieses Genre.
Weitere Straßenfeger im Fernsehjahr 1975 waren die Serien „Das Haus am Eaton Place“ mit Gordon Jackson in der Hauptrolle eines englischen Butlers sowie die US-Serie „Kung Fu“ mit David Carradine als undurchdringlichem Shaolin-Mönch.
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